The Scope of Success – oder: wie man aus Unterschieden Stärken macht.

Die Zusammenarbeit mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten (Business meets IT-Development) war fordernd und spannend zugleich. Es eröffnete uns in der Zusammenarbeit mit der Scope Group ständig Möglichkeiten, unseren Horizont gegenseitig auszuweiten.
17.10.2018

The Scope Group ist eine europäische Ratingagentur vergleichbar mit den drei grossen amerikanischen Wettbewerbern Standard&Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings Inc. Die Scope Group bietet ganzheitliche Lösungen zur Bewertung und Nachverfolgen von Risiken für institutionelle Anleger.

Das Projekt

Die Scope Group entschied sich Anfang 2017 eine Plattform zu entwickeln, welche es institutionellen Anlegern erlauben soll, sich über Chancen und Risiken von Finanzprodukten zu informieren. Gleichzeitig soll die Plattform aber auch innerhalb der Scope Group verwendet werden, um eben jene Risiken zu bewerten und mittels geeigneter Ratingberichte und Assessments zu untermauern.

Die Herausforderung

Die kreuzwerker starteten als kleines Team bestehend aus drei Backend-Entwicklern, einem DevOps-Spezialisten sowie einem Scrum Master in das Projekt. Zu diesem Zeitpunkt gab es sowohl die Produktvision als auch technische sowie geschäftsbasierte Anforderungen an die zu entwickelnde Plattform.

Die folgenden Rahmenbedingungen waren bereits abgestimmt.

  • Der Technologiestack für Frontend als auch Backend war definiert. So sollte die Oberfläche im Browser mittels Sencha’s ExtJs umgesetzt werden. Das Backend sollte in Java erstellt werden.

  • Die Plattform sollte in Microsoft’s Azure Cloud laufen.

  • Die initiale Umsetzung der Oberfläche sollte durch zwei externe Agenturen erfolgen, welche vorrangig “remote” arbeiteten.

  • Die Entwicklungsinfrastruktur, die produktive Plattform, die Gesamtarchitektur sowie die Entwicklung des Backends sollte durch die kreuzwerker umgesetzt werden.

  • Während der Entwicklung des Produktes sollte gleichzeitig ein Entwicklungsteam beim Kunden aufgebaut und geschult werden.

Die Lösung

Zunächst setzten die kreuzwerker einen agilen Entwicklungsprozess auf und stimmten diesen mit den projektbeteiligten Agenturen und Scope ab. Dabei wurden diverse Infrastrukturmaßnahmen direkt umgesetzt. So wurden Jira Boards und Confluencebereiche erstellt und strukturiert, Bitbucket und Jenkins aufgesetzt, sowie Mattermost, Sonarqube als auch auch Testrails aufgesetzt und konfiguriert. Das Arbeiten innerhalb des Spannungsbogens aus drei beteiligten Agenturen und dem Kunden stellte eine besondere Herausforderung dar. Unsere Rolle bestand darin durch aktives Vorleben von Prozessen und Vorgehensweisen zu überzeugen, um diese so zu etablieren.

Die Zusammenarbeit mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten der Arbeit war fordernd und spannend zugleich. Es eröffnete uns Möglichkeiten unseren Horizont in der täglichen Arbeit ständig zu erweitern.

Der erste Monat war geprägt durch das Erlernen der Fachdomäne, dem Herausarbeiten der Anforderungen an die Plattform, sowie der ständigen Verbesserung des Anforderungs- und Entwicklungsprozesses. Während dieser Zeit entstand auch der erste Prototyp, der interne und externe Stakeholder überzeugen sollte. Hierzu sollten sich Nutzer der Plattform einloggen und bereits existierende Ratingberichte und Bewertungen suchen und ansehen können. Der Umfang des Prototyp wurde gewählt, um Designkonzepte zu verproben und auch bestehende Legacy-Systeme an die Plattform anzubinden.

Nach Fertigstellung des PoC galt es die Architektur festzulegen. Die Plattform sollte dabei ein Modulprinzip garantieren, so dass je nach Nutzergruppe andere Workflows und Daten zur Verfügung stehen. Module können in der Plattform einzeln lizenziert werden.
Letztlich entschieden wir uns für eine Service-Architektur, welche eine permanente Inter-Service-Kommunikation auf ein Mindestmaß beschränkt. Durch diesen einfachen Ansatz war es möglich den anvisierten Marktstart zu garantieren, aber gleichzeitig eine für zukünftige Anforderungen erweiterbare Architektur zu schaffen.

Die kreuzwerker begleiteten die Produktivsetzung aktiv und stellten mittels geeigneter Metriken ein sinnvolles Monitoring des Plattformbetriebs sicher.

Nachdem das Produkt in erster Version fertiggestellt wurde, zogen wir uns sukzessive aus dem operativen Geschäft zurück und stellten eine reibungslose Übernahme durch interne Entwickler sicher. Aktuell sind wir noch beratend tätig.

In puncto Teamaufbau spielten die kreuzwerker in den Anfangsmonaten eine entscheidende Rolle. So entwickelten wir Code Challenges, erarbeiteten Fragenkataloge und führten technisch orientierte Kandidateninterviews. Der Prozess wurde im Laufe des Projekts vollständig an Scope übergeben.

Fazit

Mit Hilfe des gelebten agilen Entwicklungsansatz war es möglich sich den kontinuierlich veränderten Anforderungen und Rahmenbedingungen anzupassen. Während der Entwicklung der Plattform vollführte die Scope Group einen Wandel von einer Ratingagentur zu einer IT-Organisation.

Durch Einhaltung des KISS-Prinzips (keep it simple, stupid) war es uns möglich eine sich stetig verbessernde Architektur zu erschaffen und gleichzeitig notwendige Features zeitnah zur Verfügung zu stellen.

Die enge Zusammenarbeit mit Entwicklung und Business war fordernd, eröffnete uns und Scope jedoch die Möglichkeit sowohl das Produkt aber auch Prozesse zu optimierien.